Historische Limitensteine an der Landwehr vom Haus Myllendonck im Hoppbruch in Korschenbroich.
Am 21.04.2016 wollten wir die historischen Grenzsteine von 1608 im Hoppruch nördlich von Liedberg aufsuchen.
Teilnehmer der Tour waren der Entdecker der Grenzsteine Herr Hans-Walther Gerresheim, der bekannte Künstler aus Kaarst-Büttgen, Herr Ulrich Houben, ein pensionierter Vermessungs-Ingenieur aus Kempen, Verfasser vieler Fachaufsätze über Grenzsteine in niederrheinischen Heimatbüchern. Ich hatte Herrn Gerresheim im Internet ausfindig gemacht und ihn um diese Tour gebeten.

Zuvor hatten wir erst noch die Grenzsteine im Museum vom ehem. Bauernhof Tuppenhof in Kaarst-Vorst aufgesucht.

Weiter den einzigen verbliebenen Grenzstein des Büttgeners Reitergenerals Jan von Werth, gegenüber dem Haus Randerath in Kleinenbroich

Außerdem noch das Hagelkreuz vom Reitergeneral Jan von Werth an der heutigen L.381, in Korschenbroich, das früher an der alten Gemarkungsgrenze gestanden hatte.

Zum Schluß noch zwei Grenzsteine in einem Vorgarten gegenüber der Kirche St. Aldegundis in Büttgen.

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Millendonk, Myllendonk (Reichsritter, reichsunmittelbare Herrschaft).

Name
Nach der Wasserburg Myllendonk an der Niers bei Korschenbroich westlich von Düsseldorf benannten sich seit 1166 auftretende Edelherren von Myllendonk, die Lehnsträger Des Herzogtums Geldern waren.
Seit 1701 reichsunmittelbare Herrschaft „In derselben ist nur das Schloß Mylendonk und das große Dorf Corsenbroich, nebst unterschiedenen zerstreueten Häusern" (Büsching, Erdbeschreibung 6, 1790, S. 491). Ihre Herrschaft gehörte später zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis. 1700 wurde sie reichsunmittelbar.

Umfang
„Die Reichs-Herrschaft Mylendonck bestehent in 225 Haushaltungen und ein tausend fünfhundert Morgen Land" (Aus einer Beschwerde des Grafen v. Ostein 1757, HStAD, Niederrheinisch-Westfälisches Kreisarchiv II M 9 I).

Besitzfolgen
Sie stand nach dem Aussterben der Edelherren um 1300 denen von Reifferscheid als Lehen Gelderns, seit etwa 1350 denen von Mirlar und nach verschiedenen anderen Inhabern (Myllendonk-Mirlar, Bronckhorst, 1682/90 Herzöge von Croy, 1699 Gräfin von Berlepsch) am Ende des 18. Jahrhunderts mit 0,8 Quadratmeilen Gebiet und 1.600 Einwohnern (im wesentlichen das heutige Korschenbroich) den Grafen von Ostein zu.

1794 wurde sie von Frankreich besetzt. Die Grafen von Ostein erhielten für den Verlust der Herrschaft an Frankreich durch § 24 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 die Abtei Buxheim (ohne das Dorf Pleß und belastet mit verschiedenen Renten).

Die Übergabe der Abtei Buxheim (mit Ausschluß des Dorfes Pleß), erfolgte unter der Verbindlichkeit, eine jährliche Rente von 9,000 Gulden, nämlich an den Grafen von Bassenheim 1,300 Gulden - an den Grafen von Plettenberg 6,000 Gulden - an den Grafen von Goltstein 1,700 Gulden, hinaus zu bezahlen.

1813/5 kam die Herrschaft an Preußen und damit 1946 an Nordrhein-Westfalen.