Internationale Grenzwanderung am 15.02.2014 entlang der Grenze Belgien/Deutschland
a)
vom Grenzstein Nr. 629 bis Nr. 656A - mit Eberhard (D), Jos (B), Harry (NL), Peter (B) und Rob (NL)
b) Grenzsteine bei Fringshaus Nr. 779-781 (B399) und 813-814 (B258)
c) fehlende diverse Grenzsteine entlang der Vennbahn.


Grenzsteine von Nr. 629 bis Nr. 656A (bei Kalterherberg: Heisterbach/Rurberg)

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Exklave Leykau bzw. Dinkler
Nach dem 1. Weltkrieg wurden die Kreise Eupen und Malmedy Belgien zugeteilt, infolgedessen Breitenbach, Schwarzbach und Klüserbach wieder als Staatsgrenze fungierten.

Der Chefarzt des Luisenhospitals in Aachen, Dr. Dinkler, besaß auf Leykaul einen kleinen Gutshof und ein Wochenend- und Ferienhaus, im Volksmund "Dinklers Villa" genannt. Diese Liegenschaften wären normalerweise mit dem Weiler Leykaul und dem Kreis Malmedy Belgien zugefallen. Der Arzt muss aber ausgezeichnete Verbindungen zur Versailler Friedenskonferenz verfügt haben denn es ist ihm gelungen, eine Exklave zu schaffen, so dass wenigstens seine Villa deutsch blieb, während der Gutshof mit Ländereien an Belgien abgetreten wurde!

Die Grenze folgte ab Krummen Ast wie zuvor dem Breitenbach bis zu obengenannter Brücke. Hier begann dann die Dinkler'sche Exklave, die im Grenzbeschreibungsprotokoll zwischen Deutschland und Belgien in Artikel 62 folgendermaßen skizziert wird: Die Grenzlinie folgt zunächst dem Nordrand dieser Straße auf eine Länge von ungefähr 394 m, wendet dann nach Norden auf eine Länge von ungefähr 150 m, um dann wieder in östlicher Richtung den Breitenbach zu erreichen, etwa 280m unterhalb der Brücke, wo die Straße diesen Bach überquert".

Die Einzeichnung auf der Karte veranschaulicht diese Beschreibung.

Die breiten Striche zwischen den Grenzsteinen 650, 651 und 652 grenzen die Exklave von Deutsch-Leykaul mit eingezeichnetem Haus Brandenburg und Zufahrtsweg ab.

Der Schraffierte Gebietsteil westlich der Linie zwischen den Grenzsteinen 650 und 651 mit eingezeichnterer Dinkler'schen Villa wurde am 28. August 1958 an Belgien abgetreten.

Diese bizarre Grenzziehung hatte nun zur Folge, dass die Leykauler Straße auf einer Länge von etwas 180 m durch deutsches Gebiet verlief.

Nach dem 2. Weltkrieg kam es an der deutsch-belgischen Grenze zu geringfügigen Korrekturen, die am 28. August 1958 offiziell vollzogen wurden. Dabei sollte vermieden werden, dass deutsche Staatsbürger die Nationalität wechselten. Nun war in den 30er Jahren auf der gegenüberliegenden Straßenseite das Haus Brandenburg erbaut worden, das auch ständig bewohnt wird, was aber bei Ferienhaus Dinkler nicht der Fall ist.

So wurden dann die Leykauler Straße und die Villa auf der Westseite belgisch, während Haus Brandenburg mit Bering bei Deutschland verblieb. Die Gemeinde Kalterherberg hat anschließend in großzügiger Weise einen Verbindungsweg von der Hauptstraße bis an das deutsche Wohnhaus gebaut.
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Grenzsteine bei Fringshaus Nr. 779-781 (B399) und Nr. 813-814 (B258)
An Belgien abgetretene Gebiete
Deutschland tritt verschiedene Gebiete an Belgien ab, die von Belgien bereits verwaltet wurden. Es handelt sich hierbei um einen Teil der Straße von Fringshaus nach Konzen zwischen den Grenzsteinen 813C und 775D sowie 761A und 762, ein nördlich von Elsenborn gelegenes Waldstück und ein Waldgebiet in Form eines Dreiecks, das sich bei dem Ortsteil Losheimer Graben befindet. Somit wurde ein Gebiet von 1 000 ha mit einer Bevölkerung von 51 Einwohnern unter die belgische Souveränität gestellt.

Fringshaus Nr. 779-781 & Nr. 813-814

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Fehlende diverse Grenzsteine entlang der Vennbahn:
674H & 675G - Monschau
675J - Mützenich (Bahnhof)
769 - Lammersdorf
886 & 887 - Rötgen (Bahnhof)
886F & 887E - Münsterbildchen
886G & 887F - Münsterbildchen

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