Historische Limitensteine an der Landwehr vom Haus Myllendonck im Hoppbruch in Korschenbroich.
Am 22.04.2016 wollten wir die historischen Grenzsteine von 1608 im Hoppruch nördlich von Liedberg aufsuchen.
Wir haben zunächst die westliche Seite der historischen Landwehr aufgesucht. Aber das Ergebnis war niederschmetternd. Es kam zwar ca. alle 20 m ein Grenzstein, aber es stand kaum noch ein Stein wie er ursprünglich aufgestellt war. Entweder waren sie herausgerissen, umgefahren oder abgebrochen. Der Grund war, dass vor 2 Jahren Holzfällarbeiten stattfanden, wobei alle Pappeln an der Landwehr gefällt worden. Obwohl der Revierförster Jürgen Krygowski vom Forstamt Mönchengladbach damals versprochen hatte (siehe Zeitungsartikel) auf die Grenzsteine Rücksicht zu nehmen, wurden die historischen Grenzsteine unwiederbringlich zum Teil zerstört. Es handelt sich um einfache Lettersteine, nur mit einer Nummer versehen, aber von historischem Wert. Leider fanden wir nur 9 Steine auf diesem Abschnitt. Es müssten aber noch mehr vorhanden gewesen sein, aber entweder sind sie inzwischen verschwunden, oder wurden sehr tief während der Forstarbeiten in den Boden gedrückt. Aus diesem Grund haben wir verzichtet weiter die östliche Seite der historischen Landwehr aufzusuchen, bis wir eine Klärung der Verantwortlichen erhalten haben.
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Ich bin im Internet auf der Suche nach Grenzsteinen habe ich 2 Artikel der RP/NGZ vom 18. Oktober 2005 bzw. 05.02.2014 gefunden, über die historischen Grenzsteine im Hoppbruch.
Nachfolgend die beiden Artikel:
Limitensteine in Korschenbroich
18. Oktober 2005 | 22.09 Uhr
Geschichtszeugnisse müssen geschützt werden
Sorge um Grenzsteine an der Landwehr
Geschichtszeugnisse müssen geschützt werden. Von Carsten Sommerfeld Hans-Walther Gerresheim stapft in der Nähe des Pescher Grabens durchs Unterholz, zeigt mit einem Stock auf einen grauen, aus der Erde lugenden Stein. "Solche Limitensteine stehen hier an der Landwehr zwischen dem Amt Liedberg und der Herrschaft Myllendonk alle zehn, zwanzig Meter - und das auf mehreren hundert Metern. Hans-Walther Gerresheim aus Kaarst sorgt sich um die Erhaltung der Limitensteine an einer Landwehr bei Steinhausen - laut dem Künstler und Heimatforscher die einzige ihrer Art nicht nur in Korschenbroich. NGZ-Foto: L. Berns
Hier muss etwas geschehen, in diesem Gebiet werden zurzeit Bäume gefällt." Die Forstarbeiter sind etwas weiter bei der Arbeit. Deren Maschinen würden die alten Grenzsteine zerstören, befürchtet der Künstler und Heimatforscher.
Für Gerresheim handelt es sich um eine Besonderheit: "Das ist die einzige erhaltene Landwehr mit Limitensteinen in Korschenbroich." Und auch im Kreis gebe es dies so kein zweites Mal. "Die an Herrschaftsgrenzen stehenden Limitensteine wurden bis ins 18., 19. Jahrhundert alle paar Jahre von Ortsvorstehern und Amtsleuten in einem feierlichen Limitengang kontrolliert", so Gerresheim.
Der Büttgener setzt sich dafür ein, dass die Geschichtszeugnisse geschützt, in die Bodendenkmalliste eingetragen werden, auch die Stadt will nun aktiv werden. "Ich habe bereits vor einem Jahr Mitarbeiter der Stadt darauf hingewiesen, bis jetzt ist noch nichts geschehen", so Gerresheim. Damals war er nördlich von Steinhausen auf die Grenzsteine gestoßen.
"Ich bin gern hier in der Gegend des Hoppbroich, etwa um Haus Horst zu malen", sagt der Künstler, der früher auch an archäologischen Kartenaufnahmen im Kreis beteiligt war. Wohl die meisten Spaziergänger gehen achtlos an der von Bäumen gesäumten Rinne mit Geschichte vorüber - früher stand dort ein Bollwerk. Landwehren - mit dichtem Buschwerk versehene Graben- und Wallanlagen - entstanden im Mittelalter an vielen Stellen, dienten als Schutz gegen Feinde und wilde Tiere.
"Am Rande eines Grabens, manche Anlagen wiesen zwei Gräben auf, wurden Hainbuchen so geschnitten, dass sie ineinander wuchsen." An den Durchlässen in den Landwehren sei zum Teil auch Zoll erhoben worden. Den Ursprung der Landwehr bei Steinhausen sieht Hans-Walther Gerresheim etwa im 13. Jahrhundert, die Steine seien wohl erst nach dem 30-jährigen Krieg im 17. Jahrhundert aufgestellt worden. "Das ist Liedberger Sandstein. Die Steine sind etwa 1,20 Meter groß.
Auf einigen sind noch Wappen zu erkennen, andere sind nummeriert." Einer der Steine ist vermutlich abgebrochen, liegt auf der Erde. Nun sorgt sich Gerresheim über das Schicksal der übrigen Grenzsteine. "Wir fällen zurzeit in dem Gebiet Pappeln", bestätigt Revierförster Jürgen Krygowski vom Forstamt Mönchengladbach. Er werde sich wegen der genauen Lage der Steine mit Gerresheim in Verbindung setzen, damit Rücksicht genommen werden könne.
Interessiert an dem Fund und seiner Erhaltung ist auch die Stadt. "Die Existenz einer Landwehr mit Limitensteinen in Korschenbroich war uns bislang nicht bekannt", erklärt der auch für Denkmalpflege zuständige Planungsamtsleiter Dieter Hoffmans. Ein Antrag für die Ausweisung als Bodendenkmal liege bislang nicht vor.
"Wir werden die Steine jetzt prüfen. Wenn es sich um bedeutende historische Zeugnisse handelt, werden wir mit dem Rheinischen Amt für Bodendenkmalpflege das Verfahren zur Eintragung in die Bodendenkmalliste einleiten", versichert Hoffmans.
Quelle: NGZ
Gerresheim, Hans-Walther
Jan-van-Werth-Str. 18,
41564 Kaarst-Büttgen
Tel. 02131 51 00 67
Graben im Hoppbruch soll ein Denkmal werden
Korschenbroich 5. Februar 2014 | 00.00 Uhr
Korschenbroich. Der Entwässerungsgraben und die Grenzsteine im Hoppbruch sollen als Bodendenkmal geschützt werden.
Das Verfahren bei der Unteren Denkmalbehörde leitete der Planungsausschuss nun ein, allerdings unter einem Vorbehalt: Der praktische Nutzen eines Entwässerungsgrabens muss an Ort und Stelle auch weiterhin gesichert sein. Zuvor hatte die Stadtverwaltung mit dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) abgeklärt, inwieweit eine gegebenenfalls notwendige Ertüchtigung oder Entschlammung des Hoppbrucher Grabens, in dem sich die Grenzsteine befinden, nach Unterschutzstellung möglich sei.
Ohne entsprechende Antragstellung ginge dies nicht, erklärte Planungsamtsleiter Dieter Hoffmans im Ausschuss. "Dann ist das öffentliche Interesse an einer Ertüchtigung des Grabens mit dem öffentlichen Interesse am ungestörten Erhalt des Bodendenkmals abzuwägen."
Der LVR teilte mit, dass aus seiner Sicht bei Arbeiten das Profil des Grabens bei Arbeiten nicht beeinträchtigt werden darf und die nachgewiesenen – und noch zu erwartenden – Grenzsteine an ihrem Platz unangetastet erhalten bleiben müssen.
Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass erfahrungsgemäß eine Lösung gefunden werde, eine Garantie dafür gebe es aber nicht. "Da wir hier keine vollständige Klarheit bekommen, muss der Beschluss unter dem Vorbehalt gefällt werden, dass, wenn eine Ertüchtigung nicht möglich wäre, die Entwässerung durch einen neuen Graben sichergestellt wird", sagte Andreas Heidemann (CDU). Dies müsse bereits in der ersten Stufe des Verfahrens festgeschrieben werden, so Albert Richter (SPD). Der Ausschuss beschloss die Einleitung des Verfahrens für eine Eintragung in die Bodendenkmalliste – ergänzt um das Ziel, die Entwässerung zu erhalten. Vorrangig soll die Ertüchtigung des bestehenden Grabens in Betracht gezogen werden. Technischer Dezernent Georg Onkelbach deutete aber bereits an, dass wenig dafür spreche und dann eher ein neuer Graben notwendig wäre.
Quelle: stef