Am Dreiländerpunkt in Aachen stießen einst vier Länder aneinander
Nach dem 1. Weltkrieg im Jahr 1919 hauchte der Mini-Staat Neutral-Moresnet sein Leben aus. Dieser Zwergstaat wurde 1816 aus rein ökonomischen und machtpolitischen Gründen gegründet.
Nach dem Sieg über Napoleon konnten sich die Niederlande und Preußen auf dem Wiener Kongress nicht einigen, wem das wichtige Abbaugebiet von Galmei, das für die Schwerindustrie sehr wichtig war, zugeschlagen werden sollte. Schon viele Jahrhunderte wurde das Kieselzinkerz in der Gegend abgebaut. Nach zähen Verhandlungen kam man schließlich überein, ein 333 Hektar großes Dreieck als neutral auszurufen.
1816 bestand dieser "Staat" aus nicht mehr als 50 Häusern und 280 Einwohnern. Der Bürgermeister als oberster Verwaltungschef wurde gemeinsam von den preußischen und belgischen Autoritäten in Eupen und Verviers ernannt. Amtssprache war Deutsch, die Umgangssprache jedoch ein für diese Gegend typisches Platt. Die Bewohner mussten kaum Steuern zahlen und auch keinen Militärdienst leisten. Die Einfuhr von Waren war zollfrei, wodurch der Schmuggel dieser zollfreien Waren in die angrenzenden Länder für deren Bewohner sehr attraktiv war.
Ende des 1. Weltkrieges, im Jahre 1919, wurde der Vierländerpunkt schließlich wieder zum Dreiländerpunkt und Neutral-Moresnet verschwand von den Landkarten.
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