1.) die östlichen Grenzen vom Fürstentum Waldeck und Landgrafschaft Hessen-Kassel mit den Grenzabschnitten:
a) Ehringen - Lütersheim
b) ehem. Mühle Landau-Wasserkunst (2 aufgestellte einzelne Steine)
c) Hönscheid/Freienhagen - Ippinghausen
d) Netze-Naumburg (vom Bubenkreuz bis Zweiherrensteine/Schneiderstein)
- Naumburg und auch Fritzlar gehörten zeitweise bis 1802 zu Kur-Mainz.
e) Königshagen - Züschen (ab Zweiherrensteine)
f) Braunau - Wenzigerode
Folgende Wappen und Darstellungen auf den Grenzsteinen sind anzutreffen:
a) Füstentum Waldeck: Stern, achtstrahlig - oder FW (Fürstentum Waldeck) - auch nur W - später auch Königreich Preussen (KP)
b) Landgrafschaft Hessen-Kassel: Wappen hessischer Löwe (aufrecht stehend, Blickrichtung links, Doppelschwanz) - KH (Kurhessen) - auch Schriftzug "Hessen-Cassel" - später auch Königreich Preussen (KP)
c) Kur-Mainz: Mainzer Rad
d) Naumburger Grenzsteinweg: Mainzer Rad mit den Wappen der Grafen von Elben (Geweihstange) und dem Wappen von Buttlar (Holzkiepe)
a) Historische Grenzsteine zwischen der Gemarkung Ehringen - Lütersheim
Die an der "Heerstraße" stehenden historischen Landesgrenzsteine sind Teil eines "Grenz-Rezesses" (Vereinbarung) von 1738 zwischen dem Fürsten von Waldeck und Hessen.
Der 1739 neu versteinte Grenzzug beginnt ca. 400 m südlich der Scheidwarte mit dem Stein Nr.1 und endet mit dem Stein Nr. 124 beim sogenannten Fürsteneck zwischen Naumburg und Ippinghausen. 95 Steine des Grenzzuges stehen noch an ihrem historischen Ort.
Die Sandsteine tragen auf der waldeckischen Seite einen erhabenen Waldecker Stern und auf der hessischen Seite einen erhabenen Hessischen Löwen. Bei Steinen mit geraden Nummern steht die Jahreszahl 1739 auf der waldeckischen Seite, bei den ungeraden auf der hessischen. Der gewölbte Kopf ist mit einer eingehauenen sog. "Weisung" versehen, die die Richtung zum vorigen Stein und zum folgenden anzeigt.
Bilder der Steine Nr. 1 bis 18 des Grenzrezesses von 1738
Bilder Steine Nr. 1 bis 18
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b) 2 Grenzsteine an der ehem. Mühle Landau heute Museum Wasserkunst
Es stehen dort 2 einzelne Wappen-Steine von 1739 (Waldeck-Hessen)
Der 1. Stein trägt die Nr. 62 (Waldecker Seite) der von der Grenze wegen Baumaßnahmen an der B450 enfernt werden musste.
Der 2. Stein trägt die Nr. 72? (Waldecker Seite)
Presse-Text zum 1. Stein:
Historischer Grenzstein zieht von Gasterfeld an die Wasserkunst Landau
Ein historischer Grenzstein aus dem Bereich der Pommernanlage wurde in Absprache mit dem Ortsbeirat Gasterfeld nach Landau abgegeben.
Herr H.Rettberg und H. Viering gruben den Stein am 27.06.2012 gemeinsam mit Herrn G.Kunold vom hessischen Landesamt für Bodenmenagement und Geoinformation am ehemaligen Offizierskasino aus, um ihn nach Landau zu transportieren. Dort findet er nach Aufarbeitung einen neuen Platz an der Wasserkunst.
Landau Museum Wasserkunst
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c) Hönscheid/Freienhagen - Ippinghausen
Zwischen Schloß Hönscheid (zu Freienhagen) und Ippinghausen verläuft die alte Grenze. Wir haben nur die Grenzsteine von Nr. 104 mit Abständen bis Nr. 116 aufgesucht.
1.) Nördlich der B251 parallel entlang des Waldes (alter trockener Grenzbach) von Nord nach Süd mit Stein Nr. 104 bis Nr. 107.
Dann knickt die Grenze scharf nach Osten ab. Dabei springt sie über die B251 mit einem modernen Waldecker Grenzstein.
(Standort vom alten Stein Nr. 108 ?)
2.) Südlich der B251 entlang, anfangs mit Abstand, der "Alten Korbacher Straße (heute ein Forstweg). Zunächst fehlen die Grenzsteine, dann kommt ein unbegehbarer "Kyrillwald".
Als ersten Stein fanden wir dann die Nr. 112 und hörten im Dickicht bei Nr. 116 auf, da der Forstweg jetzt stark verwildert war.
Hönscheid-Ippinghausen
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d) Netze-Naumburg (vom Bubenkreuz bis Zweiherrensteine/Schneiderstein)
- Naumburg und auch Fritzlar gehörten zeitweise bis 1802 zu Kur-Mainz.
Historischer Grenzsteinpfad Naumburg
Der Grenzsteinweg kennzeichnet die historische Grenze zwischen Naumburg, das die längste Zeit seiner Geschichte zum Erzbistum Mainz gehörte und eine katholische Enklave darstellte (symbolisiert durch das achtspeichige Mainzer Rad), dem Fürstentum Waldeck (gekennzeichnet durch den Waldecker Stern) sowie den Ländereien der Grafen von Elben und von Buttlar. In der Touristeninformation ist ein Faltblatt mit Erläuterungen zu den einzelnen Grenzsteinen erhältlich. Beginnend am Wanderparkplatz führt der Weg (Markierungszeichen: schwarzer Kreis mit Querstrich auf gelbem Untergrund) Richtung Westen durch Buchenwald und einzelne Nadelwaldpartien, bis er am Bubenkreuz eine Wende nach Süden nimmt. Das Bubenkreuz (Grenzstein Nr. 1) ist wohl der älteste Grenzstein. Er ist einseitig mit wiederholtem Kreuz versehen und steht auf der Höhe (boben=oben) des Passes zwischen Naumburg und Netze. Bis zu den Herrensteinen folgt der Weg dem Diemelwanderweg (D) und dem N5 durch abwechslungsreichen Wald. Immer wieder erkennt man die eindrucksvollen Grenzsteine am Wegesrand. Auf längeren Partien wechseln sie sich mit so genannten Läufersteinen ab, die die Grenze markieren, ohne kostspielig mit Symbolen verziert zu sein. Eine Sitzgruppe an den Herrensteinen lässt eine Rast zu, bevor man sich entweder über den X12 (grüne Linie) direkt zum Parkplatz begibt oder aber den Weg fortsetzt und an den Grenzsteinen in der Nähe der Brüderbuche (außergewöhnliche fünfstämmige Buche, Naturdenkmal) weiter entlang läuft.
Naumburger Grenzsteinpfad
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Historischer Grenzsteinpfad Naumburg
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e) Königshagen - Züschen
Grenzsteine vom Fürstentum Waldeck und Landgrafschaft Hessen-Kassel - zum Großenteil noch vorhanden. Diese Grenzsteinnumerierung beginnt an den Zweiherrensteinen mit der Nr. 1. Westlich von Züschen (das damals noch zu Waldeck gehörte) am "Drei-Länder-Eck" - zwischen mit Nr. 52 & mit Nr. 53 - knickte die Grenze ostwärts in Richtung Züschen ab. Den letzten Stein mit der Nr. 65 fanden wir kurz vor dem Waldende, wo der Gisselgrund begann. Dies ist ein landwirtschaftlicher Weg nach Züschen. Hier haben wir aufgehört zu suchen.
Zweiherrensteine-Züschen
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f) Braunau - Wenzigerode
Die Grenze ist hier sehr kompliziert im Verlauf. Sie springt mehrfach über Kreisgrenze mit der Landstrasse K37 (Braunau) und mit der Landstrasse K74 (Wenzigerode). Dabei gibt es auch einen großen Korridor (im Bereich der Hochspannungsleitungen), wobei Hessen tief in Waldeck hereinragt und dabei die K 74 überspringt. Links und rechts der Grenze wird dann die K74 jeweils zur K37. Ein kleinerer Korridor - östlich davon - ragt nur mit der K74 kurz in Waldeck herein. Leider sind einige Grenzsteine, in einem kleinen 3. Korridor, bereits verschwunden. Der Stein Nr. 14 erst vor kurzem, da die Brachialspruren am Stumpf noch frisch waren. Ebenso die Nr. 13 mit Bruchstücken im Loch. Wir hatten nur Grenzsteine von Nr. 8 (kein historischer Grenzstein, am Berg Katze) bis Stumpf von Nr. 33 (im westlichen großen Korridor) aufgesucht. Vor der Nr. 8 (östlich vom Berg Katze) verlief die Grenze nicht begehbar, durch eine Aufforstung im Kyrillwald.
Grenzsteine zw. Braunau & Wenzigerode
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