Notgeldscheine von Lehesten von 1921 mit Abbildungen von Grenzsteinen vom Rennsteig:
Rückseite mit Grenzsteinen
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Diverse 18 alte SW-Bilder (aus DDR-Zeiten) mit Grenzsteinen vom Rennsteig bei eBay ersteigert:
SW-Bilder mit Grenzsteinen vom Rennsteig
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Ländergrenzsteine im Rennsteigmuseum
Für das Rennsteigmuseum in Neustadt konnten zwei zentnerschwere Ländergrenzsteine geholt werden. Foto: privat Aus dem Naturparkzentrum Höllental des Naturparkes Frankenwald in Lichtenberg-Blechschmidtenhammer, unweit von Blankenstein an der thüringisch-bayrischen Grenze konnten für das Rennsteigmuseum in Neustadt zwei zentnerschwere Ländergrenzsteine geholt werden.
Neustadt. Das wurde möglich, weil Umbauarbeiten dort anstehen, und diese Kopien von Ländergrenzsteinen nicht mehr in die Umgestaltung passen. Neustadts Bürgermeister Dirk Macheleidt (Ehrenmitglied des Vereines) und der 1. Beigeordnete der Gemeinde Horst Brettel, (Mitglied im Thüringer Rennsteigverein) hatten sofort ihre Hilfe für diese Aktion zugesagt. Und nun zieren diese beiden steinernen Zeugen Kurfürstenstein als ältester Grenzstein am Rennsteig von 1513 und der Dreiherrenstein am Kießlich von 1717 des Rennsteiges im Rennsteigmuseum. Neu zu sehen sind im ortsgeschichtlichen Teil des Museums unter anderem eine Weihnachtspyramide, alte Puppenstubenmöbel, Bücher von Dietmar Beetz und ein im Aufbau befindlicher Zündholzetikettenkatalog.
Helmut Beetz, der erste Beigeordnete Horst Brettel, Bürgermeister Dirk Macheleidt und der Vereinsvorsitzende Manfred Kastner (im Foto von links nach rechts) freuen sich über die neuen Exponate für das Neustädter Rennsteigmuseum.
Es gibt wieder einen „Gustav-Freytag-Stein“
Der Verein für Schmalkaldische Geschichte und Landeskunde e.V. setzte einen neuen Dreiherrenstein
Der Wanderer oder Läufer, der die Rennsteigwegstrecke vom Grenzadler „Neue Ausspanne am Nesselberg“ zum Grenzadler bei Oberhof unter die Wanderschuhe nahm, kam bei Rennsteig-km 57,8 (bzw. 110,3) am Beginn des Kerngrundsumpfes, auch Kerngrundanfang bei der „Roten Hohle“ zu einem „nur-noch-Forstort“ Gustav-Freytag-Stein, dazu eine Informationstafel mit mehreren sachlichen Fehlern. Einen bedeutenden Grenzstein suchte er vergebens.
Der 1586 gesetzte Grenzstein markierte die Grenze der Landgrafschaft Hessen – Herrschaft Schmalkalden – gegen das ernestinische Sachsen. Er wurden von den Rennsteigforschern des 19. Jahrhunderts auch als Dreiherrenstein gezählt, weil sich dort in der Zeit 1547 bis 1554 die Territorien von Hessen – Herrschaft Schmalkalden -, das sächsisch-ernestinische Amt Georgenthal und das sächsisch-albertinische Amt Schwarzwald trafen. Der 1896 gegründete Rennsteigverein führte für diesen Stein die Bezeichnung „Gustav-Freytag-Stein“ ein und ehrte damit den in dieser Zeit viel gelesenen Schriftsteller Gustav Freytag (1816 – 1895), der seit 1851 sein Sommerdomizil in Siebleben bei Gotha eingerichtet hatte. Freytag hatte in seiner achtteiligen Roman-Reihe „Die Ahnen“ (1872 – 1880), der Lebensgeschichte eines thüringischen Geschlechtes von der Germanenzeit bis ins 19. Jahrhundert, seiner Thüringer Wahlheimat ein Denkmal gesetzt. Im zweiten Teil „Ingraban“ wählte er das Rennsteiggebiet um den Donnershauk, also jenes Gebiet um den historischen Grenzstein, als Schauplatz einer kriegerischen Auseinandersetzung von Thüringern und Sorben, was den Rennsteigverein zur Namensgebung für den Grenzstein veranlasste.
Der dreieckige Grenzstein trug nach Trinius (1889) und Bühring/Hertel (1896) auf den drei Seiten die Kennzeichnungen H 1 / 51 G 19 / S 17 .
Es standen H für Hessen,
1 hier begann die zum Grenzadler Oberhof laufende neue Grenzsteinreihe, zugleich endete hier die vom Dreiherrenstein am Hangweg beginnende Grenzsteinreihe mit Nr. 171, so dass dieser Stein zugleich Nr. 171 der alten und Nr. 1 der neuen Grenzsgteinreihe war.
G für das Amt Georgenthal,
51 Beginn der von hier zum Steigerhaus mit abnehmender Nummerierung laufenden Ämtergrenze zwischen Georgenthal und Schwarzwald
19 Zahl mit derzeitigem Wissensstand nicht erklärbar (evtl. alte Flur oder Forst-Nummer)
S für das Amt Schwarzwald
17 wie die Zahl 19 z.Zt. nicht deutbar, aber keinesfalls eine willkürlich zusammengesetzte Jahreszahl 1719, die von den Rennsteigforschern als Jahreszahl für eine Stein-Neusetzung angesehen wurde. Bei der Grenzbereitung von 1725 wird eindeutig "ein alter Stein von 1586 / S / H / No. 171" ausgewiesen.
Der Grenzstein von 1586 wurde in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bei Waldarbeiten, aber auch durch mutwillige Zerstörungen immer wieder beschädigt, gebrochen, wie wir entsprechenden amtlichen und privaten Aufzeichnungen entnehmen können. Schon 1934 forderte das Katasteramt Schmalkalden eine Steinneusetzung. Im September 1941 wird der Stein „bei Holzabfuhr umgerissen und zerschlagen vorgefunden“ und eine notdürftige Aufrichtung der Restteile durchgeführt. Die letzte Aufzeichnung stammt aus dem Jahr 1966 aus der Stein-Inventur von Werner Messing. Seit dieser Zeit ist der Reststein verschollen.
Alle Nachforschungen und Feldsuchen blieben ohne Ergebnis. Allein 2007 fanden Mitarbeiter des Landesamtes für Vermessung und Geoinformationen im Erdreich ein Sockelstück.
Auf Initiative des Vereins für Schmalkaldische Geschichte und Landeskunde e.V. wurde der Rennsteig 1998 unter den Schutz des Thüringer Denkmalschutzgesetzes gestellt. Der Arbeitskreis Rennsteig hat seither die Registrierung, Betreuung und Restaurierung der teilweise bis 450 Jahre alten historischen Grenzsteine übernommen. Seit 1989 wurden auf der 39,8 km zum Landkreis Schmalkalden-Meiningen zählenden Rennsteigstrecke zwischen Großen Weißenberg und Suhler Ausspanne 24 beschädigte, meist gebrochene Grenzsteine mit finanzieller Hilfe der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises Schmalkalden-Meiningen saniert und wieder aufgestellt. Nachdem im Jahr 2007 der Preußische Grenzadler Neue Ausspanne/Nesselberg nach Diebstahl des Hoheitsadlers grundsaniert und wieder aufgestellt wurde, stellte sich der Arbeitskreis Rennsteig u.a. für das Jahr 2009 das Ziel, den seit 1966 verschollenen „Gustav-Freytag-Stein" in einer Nachbildung wieder erstehen zu lassen.
Seit dem 5. November 2009 steht jetzt an historischer Stelle, direkt neben dem 2007 gefundenen Sockelstück des Originals wieder ein dreieckiger Stein aus Tambacher Sandstein, der vom Natursteinbetrieb Köpler in Schmalkalden nach Angaben gefertigt wurde.
Die offizielle Übergabe des Steines soll am 30. April 2010 zum 115. Todestages des Schriftstellers Gustav Freytag erfolgen. Aber schon jetzt vertrauen wir den neuen Stein dem Schutz und der respektvollen Bewahrung durch alle im Wald Arbeitenden, Sporttreibenden und Erholungsuchenden an.
Schmalkalden, 18. November 2009
Hartmut Burkhardt
Leiter des Arbeitskreises Rennsteig im
Verein für Schmalkaldische Geschichte
und Landeskunde e.V.
Neuer "Gustav-Freytag-Stein"
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Denkmalschutzschilder an Ländergrenzsteinen am Rennsteig
Sicherung der Ländergrenzsteine am Rennsteig als Denkmale.
Es war nicht unbedingt das absolute Wanderwetter, trotzdem sind Manfred Kastner vom Thüringer Rennsteigverein e.V. Neustadt am Rennsteig, sowie Wolfram Ludwig, Antje Theuerkauf und Rudolf Baumann vom Rennsteigprojekt des Regionalverbundes Thüringer Wald mit seinem Sitz in Ilmenau unterwegs. Sie setzen Schilder zur Kennzeichnung an gefährdeten Ländergrenzsteinen, historische Grenzmarkierungen auf dem Rennsteig. Das sind Hinweisschilder die auf den Standort eines Denkmales auf dem Rennsteig hinweisen, wenn diese durch Schnee oder andere Hindernisse nicht mehr sichtbar oder unkenntlich sind. Der Rennsteig , Bodendenkmal und auf großer Strecke Gebietsgrenzlinie mit nunmehr nur noch 799 Grenzsteinen von einmal 1007 längs des Kammes, steht seit September 1997 unter Schutz.
77 von 130 dieser Grenzsteine auf dem Gebiet des Ilm-Kreises (Suhler Ausspanne bis Hoher Stock), so Kastner, sind als gefährdet eingestuft. Der Thüringer Rennsteigverein e.V. Neustadt am Rennsteig fordert mit seiner Vorreiteraktion auch die anderen Anrainerkreise am Rennsteig auf, ihnen es mit dieser Kennzeichenaktion gleich zu tun, um diese historischen Grenzsteine zu schützen. Gerade jetzt zur Winterzeit, wenn die Grenzsteine unter einer Schneedecke verschwinden, für Winterdienste, Loipenspurgeräte durch die Gemeinden und Holzabfuhr durch den Forst nicht auszumachen sind, soll die Funktion der Kennzeichnung gerecht werden. Finanziert wurde dieses Rennsteigprojekt durch die Untere Denkmalschutzbehörde des Ilm –Kreises. Der Thüringer Rennsteigverein ist mit dieser Aktion zufrieden. Er hofft, dass die Wichtigkeit der Beschilderung von allen erkannt wird. Auch bei denen die auf Deutschlands bekanntesten Höhenwanderweg wandeln und die gelben Schilder vielleicht als Mitbringselangebot sehen könnten!
Schilder an Ländergrenzsteinen
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2,7 Millionen Euro für den Rennsteig
Tourismus | Der Regionalverbund Thüringer Wald legt ein Konzept vor, das den Wanderweg aufwerten soll.
Von Uwe Appelfeller Neustadt/Ilmenau -
Fast wirkt die Situation bezeichnend. Neben dem Gasthaus Dreiherrenstein, direkt am Rennsteig zwischen Neustadt und Allzunah, hält ein Auto mit Cuxhavener Kennzeichen. Ein Mann und eine Frau steigen aus und fragen: "Entschuldigung, wo geht es denn hier zum Rennsteig?"
Die Touristen aus Niedersachsen machen Urlaub im Hotel Gabelbach. Der Mann, den sie fragen, heißt zufällig Benno Kaufhold und ist Landrat des Ilmkreises. "Sie sind direkt am Rennsteig", sagt Kaufhold schmunzelnd und zeigt auf den Wanderweg, an dem sie stehen.
Nun muss auch der Tourist schmunzeln. "Bei uns gibt es dafür im Plattdeutschen ein Sprichwort: He sit up Perd un söcht dorna", sagt er und übersetzt: "Er sitzt auf dem Pferd und sucht danach." Dass man am Rennsteig im Thüringer Wald steht und diesen vor lauter Bäumen nicht sieht, will der Landrat so nicht entgegenen, denn zunächst einmal schenkt er den Urlaubern ein Buch über Sehenswürdigkeiten aus dem Ilmkreis. Dann begibt er sich mit einem Troß aus Bürgermeistern, Vertretern der Rennsteigvereine und des Fremdenverkehrsamtes und zwei Revierförstern auf den Wanderpfad. Es ist die obligatorische Begehung des Rennsteigs, bei der sich die Amtsträger selber ein Bild über den Zustand des Kammweges machen wollen.
Viel Geld für Ski- und Radweg
Es soll mit großen Schritten vorwärts gehen am Rennsteig. Einen Maßnahmenkatalog zum Ganzjahreskonzept Rennsteig hat der Regionalverbund Thüringer Wald bereits erarbeitet. Darin stehten die Ziele des Marketing-Verbandes, die eigentlich bekannt sind: Tourismus und Naherholung sollen verbessert werden, und davon sollen die Gastronomie und der Einzelhandel profitieren.
Nun gibt es in dem Katalog aber auch konkrete Zahlen, wie viele Gelder für welche Maßnahmen wohin fließen sollen. Im Ilmkreis sind demnach 2,7 Millionen Euro an Investitionen nötig: 865 000 Euro für die Verbesserung des Skiweges, 542 000 für den Rennsteig-
Radweg und 186 000 wird der Wanderweg selbst verschlingen. Für übergreifende Maßnahmen sind die restlichen 1,12 Millionen Euro geplant.
Auf seiner Mitgliederversammlung hat der Regionalverbund Thüringer Wald vergangene Woche beschlossen, eine Tochter zu gründen: Infrastrukturgesellschaft Rennsteig GmbH soll sie heißen, kurz IGR. Damit kann ein Förderantrag bei der Thüringer Aufbaubank gestellt werden. 90 Prozent der 2,7 Millionen Euro würden dann Zuschüsse sein - aber zunächst müsse zeitnah ein Geschäftsführer für die IGR gefunden werden, sagte Regionalverbund-Chefin Christa Velten. Die restlichen zehn Prozent der 2,7 Millionen würden vom Landkreis und den Anliegergemeinden zu tragen sein.
Rennsteighäuser und Leitern
Hinter den übergreifenden Maßnahmen verstecken sich der Bau eines Rennsteighauses (am Bahnhof Rennsteig) mit Umkleide- und Aufenthaltsmöglichkeiten, wie es sie in großen deutschen Skigebieten gibt. Weiterhin sollen "Rennsteigleitern" geschaffen werden. Die dienen - bildlich gesehen - als Sprossen zur Verbindung von Rennsteig und umliegenden Städten und Dörfern. Fünf Leitern sind im Ilmkreis geplant: Damit sollen Gehlberg, Schmiedefeld, Stützerbach, Frauenwald und Allzunah zu besonders angebundenen Identifikationspunkten werden. Neu- oder ausgebaut werden sollen auch große Parkplätze (mit Parkscheinautomaten) an der Schmücke, am Bahnhof Rennsteig, bei Allzunah, am großen Dreiherrenstein, bei Neustadt und an der Grillhütte.
Grenzsteine besser sichern
Zudem bat Manfred Kastner vom Rennsteigverein Neustadt um Gelder zur Markierung der historischen Grenzsteine mit Denkmalschildern. "Allein im vergangenen Winter sind zehn Grenzsteine verschwunden oder umgefahren worden", sagt Kastner. Von den 156 Grenzsteinen im Ilmkreis stehen 77 so nah am Weg, dass sie bei hohem Schnee oft von Forst- oder Winterdienstfahrzeugen übersehen werden. Da helfen auch die roten Markierungs-Stangen nichts, die im Winter neben die Steine gesteckt werden.
Große Denkmalschutzschilder mit dem "R" darauf könnten der Ausweg sein, schlug Kastner vor. Mit knapp 700 Euro würden die Schilder nur einen verschwindend geringen Teil der Investitionssumme ausmachen. So sagte Kaufhold auch prompt die Unterstützung aus Mitteln des Landkreises zu. Von ursprünglich 1007 Grenzsteinen am gesamten Rennsteig gäbe es derzeit nur noch 800, sagt Kastner. Und er behält Recht: Dass die historischen Wegmarkierungen gefährlich leben, beweist ein Fall vom vergangenen Freitag. Bei Arbeiten für eine Skipiste am Grenzweg bei Altenfeld hatte eine Baufirma versehentlich einen Grenzstein aus der Erde gezerrt, aber immerhin an einem Wegweiser abgelegt. Mit Altenfelds Bürgermeister und dem Katasteramt wolle man sich demnächst darum kümmern, dass der Grenzstein wieder hinkommt, wo er hingehört: Als Markierung an den Rennsteig.
Die kostenintensiven Punkte beim Radweg und beim Skiweg liegen aber an anderer Stelle. Beim Radweg ist es der Streckenausbau, der eine knappe halbe Million verschlingen könnte. Mit 221 000 Euro muss hierbei der größte Batzen zwischen Kahlert und Neustadt investiert werden, wo Rennsteigradler derzeit keine andere Chance haben, als 1,3 Kilometer auf einem gefahrenreichen Straßenstück zurückzulegen.
Beim Skiweg fallen die höchsten Kosten mit 450 000 Euro für die Anschaffung neuer Spurgeräte an. Dagegen nehmen sich die Gelder für einige neue Sitzgruppen und Wegweiser mit einigen Tausend Euro nahezu bescheiden aus.
2,7 Millionen Euro für den Rennsteig
2,7 Millionen Euro für den Rennsteig |
Wieder ein Ländergrenzsteinschaden am Rennsteig.
Grenzstein Nr. 120 (Katalog-Nr.: 587) im Grenzabschnitt "Großer Dreiherrenstein - "Dreiherrenstein Hohe Heide" war entfernt worden: